siegi spuckt apfelkerne
über die andere straßenseite
wenn kein auto fährt
mutter sagt zur nachbarsfrau
es würde noch soweit kommen
dass ein ei
hundert lire kosten wird
ich zähle die tage
bis juli
im sommer kam ich zur welt
irgendwann nachts um 11
vater kommt nicht mehr
nach hause
hat den koffer gepackt
als ich noch schlief
das leben sei hart
sagt meine schwester pia
sie weiß das ganz genau
sie ist schon ziemlich alt
ich habe ein fahrrad
und eine katze
geld haben wir keines
sagt mutter
ich verstecke mich im schrank
wenn ich an gedichte denke
im dunkeln haben die worte
keine angst
wenn ich groß bin
mache ich mir ein schönes leben
weil man nicht zwei mal
ein schlechtes haben kann
Dienstag, 29. März 2022
kindheitssplitter
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kurzer aufschub
um sechzehnuhr dreißig zähle ich die ungelebten minuten meines lebens wer nicht lebt bleibt verschont vom unbequemen sage ich und ö...
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die gedichte werden dich über die schneefelder tragen nicht allzu weit aber weit genug für den tag und die nacht mehr können sie nicht ...
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mein schneeherz ist farbenblind und taut in den sonnenfäden zu wasser fließt aus dem körper es hätte dich lieben können einen winter...
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nun schweigt der sommer und über das land sinkt weißer nebel ich schreibe worte gegen das vergessen denn was weiß der winter vom blühe...
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wer liegen bleibt kann nicht mehr fallen sage ich zu den herbstwinden darum weht durch und durch so bleibt nichts mehr übrig von der erinne...
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unausgesprochenes ohne anfang und ende im kopf wachsen grenzen zäune und sträucher ich springe über die zeit du wohnst in meinen gedanke...
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nachts schreibe ich namen an die weiße wand den meiner mutter und meiner katze ich wünschte ich könnte einsamkeit freundlicher buchst...
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manchmal lege ich mein schweigen auf deine nackte haut dann berühre ich das unsichtbare zwischen uns dirigiere die stille und staune
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i ch wollte luftballons fliegen lassen sie mit lachen füllen und mit einer zeile unserer liebe doch die erde steht nie still um sie ...
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